Stickstoff - flüssig Service

Da die Expansionsrate vom flüssigen in den gasförmigen Zustand von Stickstoff 1:694 beträgt, kann beim Sieden von Flüssigstickstoff eine große Kraft entstehen. Aufgrund seiner niedrigen Temperatur kann Flüssigstickstoff bei unvorsichtigem Gebrauch in kürzester Zeit Erfrierungen an lebendem Gewebe verursachen. Sofern man keine guten Wärmeleiter wie metallische Ringe trägt, kann man jedoch etwa eine Hand für kurze Zeit ohne Erfrierungen direkt in flüssigen Stickstoff tauchen. Dies ist möglich, da der Stickstoff unmittelbar verdampft und eine isolierende Schicht um die Hand bildet.   Trägt man aber einen Ring oder andere gute Wärmeleiter, so unterbrechen diese die Isolationsschicht, was wiederum sofort zu Erfrierungen führt. Wenn Flüssigstickstoff verdunstet, reduziert er die Konzentration von Sauerstoff in der Luft und kann dadurch Sauerstoffmangel verursachen, besonders in geschlossenen Räumen. Stickstoff ist geruch-, farb- und geschmacklos und kann Atemnot ohne vorhergehende (sinnliche) Vorwarnung verursachen. Behälter, die Flüssigstickstoff enthalten, können den Sauerstoff aus der Luft kondensieren. Die Flüssigkeit in solch einem Behälter wird immer mehr mit Sauerstoff angereichert, solange Stickstoff verdampft (denn der Siedepunkt von Sauerstoff liegt mit 90 K um 13 K höher als der von Stickstoff). Der Flüssigsauerstoff kann dann starke Oxidation von organischen Materialien verursachen.